Wo sind die Rosen und Bäume hin?
Der Aufstieg zur Stocken gibt einen weiten Blick auf das Flawiler Feld frei, wo die reformierte Kirche steht. Die reformierten Flawiler betrauten mit dem Bau dieser Kirche den Architekten Karl Moser (1860-1936), den „Vater der Schweizer Moderne“. Die Einweihung des stolzen Zeugnisses der Flawiler Textilherren erfolgte 1911. Areal und Gebäude unterstehen dem Ortsbildschutz, die Kirche ist als Denkmal von kantonaler Bedeutung eingestuft.
Mit dem Aufkommen der Textilindustrie in der Region liessen sich viele Fabrikanten Villen bauen, ausgestattet mit standesgemässen Gartenanlagen. Dies führte dazu, dass die um 1872 zugezogenen Herren Stahel ein günstiges Umfeld vorfanden und um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert die schweizweit grösste Baumschule betreiben konnten. Weite Teile der Ländereien zwischen Stocken und der Strasse nach Burgau gehörten damals nebst anderen zu deren Anbaugebieten. Sogar für die Bestockung des Schlosshügels von Tarasp lieferten die Stahels Bäume von Flawil aus.
Bau der Kirche im Feld mit Glockenaufzug am 17. Oktober 1910 und Einweihung am 7. Mai 1911
oben v.l.n.r.: Blick über alten Kirchhof gegen Dammstrasse und Friedberg mit Reithalle und Realschulhaus um 1907 / Kindergarten-Gebäude im Feld links und Annagarten / Häuser an der St.Gallerstrasse mit Bahnübergang, Bildmitte rechts Fabrik H.W.Giger AG vielleicht um 1930
oben: Pflanzen- und Baumschulen der Gebr. Stahel im Feld und im unteren Landberg um 1895-1917
unten Mitte: Bilder aus Fotoalbum Stahel: Koniferen auf Rädern / Bepflanzung am Schlosshügel nach rund 10 Jahren. Die beiden pdf-Dateien enthalten einen Artikel zur Bewaldung des Schlosshügels.